1.050 Kilometer gespickt mit 15 000 Höhenmeter nonstop – dies sind die Eckdaten der „Schweiz- Umrundung“.
Die Tortour Swiss wurde heuer bereits zum 11. Mal ausgetragen und zählt mit 450 Startern in den diversen Kategorien zum größten Ultracycling Event der Welt. Dementsprechend hochprofessionell wird von der Organisation dieses Event abgewickelt.
Als das „Rennen vor dem Rennen“ wurde am Donnerstagnachmittag (15. Aug.) ein Prolog in Form eines Bergrennens durchgeführt. Dieser Prolog führt 1 km entlang des weltberühmten Rheinwasserfalls in Schaffhausen vor tausenden von Zusehern. Ebenfalls dient der Prolog zur Ermittlung der Startreihenfolge für das „eigentliche Rennen“.
Mit Platz sieben im Prolog konnte ich mich optimal in der Startreihenfolge positionieren.
Freitag (16. Aug.) 00:35 Uhr war dann meine Startzeit. Die ersten flachen 180 km führten entlang des Bodensees, wo ich mich im ersten Drittel platzieren konnte. Bei kühlen Nachttemperaturen und einsetzendem Regen meldete sich jedoch schon bald eine schmerzhafte Muskelverhärtung am rechten Oberschenkel, die bis in das Knie ausstrahlte.
Nach erster Behandlung durch mein Team begannen die ersten Pässe, wo es sich für mich herausstellen sollte, ob das Knie wieder „funktionierten“ würde. Ab dem zweiten Pass – bei Rennkilometer 280 – konnte ich zunehmend das Bein wieder belasten und war ab Halbzeit des Rennens fast schmerzfrei unterwegs.
Zu diesem Zeitpunkt war aber Fakt, dass meine angestrebte Podiumsplatzierung schwer zu erreichen sein würde.
In den Stunden der zweiten Nacht kristallisierten sich zunehmend die Gesamtplatzierungen heraus. Während dieser Zeit arbeitete ich mich wieder in Podiumsnähe heran.
Somit ging es in das letzte Renndrittel, das vor allem streckentechnisch noch einige „Überraschungen“ hervorbrachte. Dieses letzte Renndrittel war ein neuer Abschnitt, den die Organisation nach 10 Jahren als Zusatzselektion einführte. Bei Steigungen mit bis zu 25 % konnte ich meine Fähigkeiten umsetzten und den 4. Platz absichern.
Aufgrund der Umstände konnte ich nach 43 Stunden und 47 Minuten als Gesamtvierter überglücklich das Ziel in Schaffhausen erreichen. Diese Platzierung bei diesem Top- Rennen hat für mich persönlich fast einen Stellenwert wie ein Sieg bei einem anderen Rennen. Immerhin konnte mich mein unglaubliches Team als besten „Nichtschweizer“ ins Ziel bringen.
Ergebnis:
1. Roger Nachbur – CH – 39:37 Std.
2. Daniel Hassler – CH – 42:00 Std.
3. Stefan Anthenien – CH – 42:59 Std.
4. Eduard Fuchs – AUT – 43:47 Std.
5. Matthieu Lossel – CH – 44:44 Std.
Saisonfinale beim „24 Std. TimeTrial“
Als „besonderes“ Saisonfinale steht für mich noch am 28. und 29. September 2019 das 24 Std. TimeTrial – Zeitfahren im italienischen „Prosecco- Weingebiet“ nördlich von Treviso am Programm.